Feste Arbeitszeiten, 9-to-5 sowie die klassische 40-Stunden-Woche gelten als veraltet und verhindern eine gesunde Work-Life-Balance. Der Trend Flexibles Arbeiten ist sehr beliebt. Flexible Arbeitszeiten ermöglichen Mitarbeitenden ihr Privat- und Arbeitsleben "unter einen Hut” zu bringen. Dank der Digitalisierung und Globalisierung gibt es ein immer größeres Angebot an New Work-Arbeitsplätzen. Zusätzlich zur Organisation der Personaleinsatzplanung stellt der BAG-Beschluss vom 13.09.2022 zur Arbeitszeiterfassung viele Unternehmen mit flexiblen Arbeitszeiten vor eine große Herausforderung. Um dem Wunsch der Mitarbeitenden und den gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einige Varianten und Lösungsansätze stellen wir in diesem Beitrag vor.
Flexible Arbeitsmodelle
Dank der Digitalisierung entwickeln sich immer wieder neue Arbeitsformen, die Orts- und Zeitunabhängig sind. Hier sind einige Arbeitsmodelle aufgelistet, die für mehr Freizeit oder Flexibilität sorgen:
- Teilzeitarbeit: Reduktion der normalen Arbeitszeit. Besonders häufig beliebt bei Elternteilen, die sich um minderjährige Kinder kümmern, Personen, die Familienangehörige pflegen oder mehr Freizeit für ihr Hobby benötigen.
- Jobsharing: Zwei oder sogar mehrere Mitarbeitende teilen sich eine Jobposition (Teilzeitarbeit).
- Desksharing: Bei diesem Konzept es handelt sich nicht nur um flexibles Arbeiten, sondern auch um flexible Arbeitsräume im Unternehmen. Beim Desksharing Büromodell haben Mitarbeitende keinen festen Arbeitsplatz im Büro.
- Jahresarbeitszeit: Saisonal abhängige Arbeitszeit.
- Arbeit auf Abruf und Bereitschaftsdienst: Ist eine Arbeitsform, wenn Mitarbeitende die Arbeit bei Bedarf oder auf Abruf übernehmen.
- Gleitzeit: Beschäftigte können Arbeitsbeginn und -ende in einem bestimmten Zeitfenster frei wählen.
- Funktionszeit: Ist eine Variante des Gleitzeitmodel und wird auch als Zeitautonome Arbeitsgruppe Es werden Zeitfenstern für die gesamte Abteilung, ein Team oder den Arbeitsbereich bestimmt.
- Schichtarbeit: In Betrieben, die länger als die gewöhnliche Tagesarbeitszeit produzieren. Schichtarbeitende werden durch einen weiteren Schichtarbeitenden in ihrer Arbeit abgelöst.
- Nacht-, Sonn- oder Wochenende Arbeit: Einsatz am Wochenende, Sonntage oder Nachtarbeit.
- Homeoffice, Mobilarbeit und Telearbeit: Arbeitsort und / oder Arbeitszeit sind flexibel.
- Sabbatical: Eine Auszeit aus privaten Gründen, befristet bis zu 12 Monaten.
- Altersteilzeit: Ein schrittweiser Übergang vom normalen Arbeitsleben in den Ruhestand, indem die Arbeitszeiten reduziert werden.
- Wahlarbeitszeit: Auch als Modulare Arbeitszeit genannt, ermöglicht je nach Bedarf oder Möglichkeit eine selbstbestimmte Planung der Arbeit.
- Workation: Eine Arbeitsform, wo Mitarbeitende über einen bestimmten Zeitraum und unter bestimmten Bedingungen vom Ausland aus arbeiten dürfen. Andersgesagt, Workation ist eine Kombination aus Arbeit und Urlaub.
Vorteile
- Freiheit: Strikte Arbeitszeiten können das Leben belasten.
- Mitwirkung: Die Beschäftigten dürfen über ihre Arbeitszeiten mitentscheiden.
- Kostensparend: Reduzierung an Büroräumen und Nebenkosten.
- Bessere Konzentration: Mitarbeitende dürfen arbeiten, wann und wo sie sich am wohlsten fühlen.
- Erhöhte Arbeitsmotivation durch Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
- Sicherung von Arbeitsplätzen durch attraktive Arbeitsbedingungen.
- Work-Life-Balance und Gesundheit: Beispiel: die Mitarbeitende können die Arbeitszeiten an persönlicher Chronotyp.
- Verbessertes Employer Branding und Innovationsfähigkeit ermöglichen dem Unternehmen bessere Chancen an Mitarbeitergewinnung.
- Größerer Talent Pool: da Mitarbeitende aus anderen Standorten eingestellt werden können.
Fazit
Prozesse der Globalisierung und Digitalisierung sorgen für eine immer größere Arbeits(-zeit)flexibilisierung. Die Arbeitsstellen werden immer öfter Orts- und Zeitunabhängig angeboten. Und nicht nur in der Büroarbeitswelt, sondern auch in Industrie, Handel und Handwerk ist von einer Arbeits-(zeit)flexibilisierung zu hören.
Flexible Arbeitszeiten ermöglichen eine gesunde und ergonomische Arbeitsgestaltung. Deshalb legen viele Unternehmen großen Wert auf New Work. Dabei spielt die technische Ausstattung des Unternehmens eine wichtige Rolle. Wie digital ist das Unternehmen und insbesondere die HR-Abteilung? Um den Einsatz von Excel-Tabellen oder Stundenzetteln zu vermeiden, gibt es digitale Workforce Management Lösungskonzepte. Neben Personaleinsatzplanung und Zeiterfassung bietet solch eine Software auch unterstützende Tools z. B. zur Raumbuchung bei Desksharing, Projektzeiterfassung, eAU, Gebäudezutritt, Trainingsmanagement und vieles mehr. Die flexible Arbeit kann sehr positive Auswirkungen haben, jedoch muss diese gut organisiert werden. Nur dann wird es gelingen, dass Unternehmen und Mitarbeitende gleichermaßen davon profitieren.
