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Verschiedene Arbeitsmodelle und die Mitarbeiterbindung – Ein Zusammenhang?

24.10.2022 15:46:39

Homeoffice, Hybridarbeit und Arbeiten in Präsenz sind aktuelle Themen, mit denen sich momentan fast jeder Arbeitnehmende sowie Arbeitgebende auseinandersetzt. Wie möchte ich gerne arbeiten und wie arbeite ich am effektivsten? Dabei stellt sich gleichzeitig die Frage für die Unternehmen, welche Maßnahmen vorhanden sind, um Mitarbeitende zu binden und das egal, welches Arbeitsmodell sie verfolgen.  

Was ist hybrides Arbeiten?

Hybrides Arbeiten ist ein Begriff, der immer mehr an Relevanz gewonnen hat. Es lässt sich darunter ein flexibles Arbeitsmodell verstehen, welches einen Mix aus mobiler Arbeit und Arbeit im Büro vorsieht. Es gibt verschiedenste Modelle der hybriden Arbeit 

Was ist Mitarbeiterbindung? 

Die Mitarbeiterbindung ist wichtig, um Mitarbeitende durch bestimmte Maßnahmen dauerhaft in einem Betrieb zu halten. Es gibt sechs Säulen der Mitarbeiterbindung.  

  1. Arbeitsumfeld & Arbeitsorganisation (z. B. hybrides Arbeiten, flexible Arbeitszeiten) 
  2. Entwicklungsmöglichkeiten (z. B. Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen) 
  3. Gesundheit, Freizeit, Wohlbefinden (z. B. Gesundheitstage, Sportkurse) 
  4. Unternehmenskultur, Kommunikation (z. B. Teamevents, Mitarbeiterbefragung) 
  5. Employer Branding (z. B. Nutzung von Social Media und Arbeitgeberbewertungsportalen) 
  6. Wertschätzung (z. B. Jobrad, Fahrtkostenzuschuss) 

Zusammenhang Arbeitsmodelle und Mitarbeiterbindung 

Die Studie von HEUTE und MORGEN GmbH hat den Zusammenhang zwischen den Arbeitsmodellen und die Mitarbeiterbindung in ihrer Trendstudie Präsenz, Homeoffice oder Hybrid? Arbeitssituation und Mitarbeiterbindung in Deutschland untersucht. Es wurden 1500 Berufstätige mit mindestens zwei Jahren Unternehmenszugehörigkeit bei dem aktuellen Arbeitgebenden befragt. Dabei lag der Fokus auf ihren Erfahrungen mit verschiedenen Arbeitsmodellen und den Faktoren, die die Mitarbeiterbindung beeinflussen können.  

Übersicht_Arbeitsmodelle

Es zeigt sich, dass aktuell die meisten Befragten (62 %) in Präsenz arbeiten. Lediglich 6 % der befragten Arbeitnehmenden arbeiten nur im Homeoffice. Die restlichen Teilnehmenden (32 %) gaben an, hybrid zu arbeiten. Das bedeutet, dass sie abwechselnd im Homeoffice und in Präsenz arbeiten. Von den 62 % der in Präsenz-Arbeitenden kann noch einmal in drei Kategorien unterteilt werden: 

  • „Zwingende Präsenzler“: Können aus objektiven Gründen nur in Präsenz arbeiten 
  • „Überzeugte Präsenzler“: Wollen nur in Präsenz arbeiten  
  • „Unglückliche Präsenzler“: Dürfen nur in Präsenz arbeiten, würden aber gerne mehr im Homeoffice arbeiten) 

Von den in Präsenz-Arbeitnehmenden sind mehr als die Hälfte „Zwingende Präsenzler“ (69 %), gefolgt von „Überzeugte Präsenzler“ (19 %). Es gaben jedoch auch 12 % an, dass sie zu den „Unglücklichen Präsenzler“ gehören.  
In Zusammenhang mit der Mitarbeiterbindung wurde ein Bindungsindex mit einer Skala von 0 bis 100 (0 = keine Mitarbeiterbindung, 100 = besonders starke Mitarbeiterbindung) genutzt. Es lässt sich feststellen, dass die Arbeitnehmenden, die nur in Präsenz arbeiten wollen („Überzeugte Präsenzler“) die höchste Bindung (Bindungsindex = 75) zum Unternehmen aufweisen. Gefolgt von den „Zwingenden Präsenzler“ (Bindungsindex = 67). Die „Unglücklichen Präsenzler“ weisen einen Index von 52 auf.  

Die Hybrid-Arbeitenden können ebenfalls in zwei Kategorien unterteilt werden:  

  • „Unglückliche Hybride“: Umfang der Homeoffice-Tage liegt unter – selten auch über – dem individuell gewünschten Niveau 
  • „Glückliche Hybride“: Anteil der Homeoffice-Tage liegt genau auf dem individuell gewünschten Niveau 

Auffallend ist, dass mehr als die Hälfte angeben „Unglückliche Hybride“ (62 %) zu sein. Demnach geben diese auch einen geringeren Bindungsindex an (Bindungsindex = 61) als die „Glücklichen Hybriden“ (Bindungsindex = 71).

Hybrid_Präsenz

Was bedeutet das für die Praxis?  

Es müssen wichtige Treiber der Mitarbeiterbindung identifiziert werden, welche auch bei räumlicher Distanz funktionieren. Unabhängig von den ausgeübten Arbeitsmodellen gaben die Mitarbeitenden an, dass folgende Faktoren zur Bindung beitragen:  

  • Die eigene Meinung zählt im Unternehmen 
  • Die Mitarbeitenden werden in der Arbeitsplanung angemessen berücksichtigt 
  • Die Aufgaben werden im Unternehmen gerecht verteilt 

Außerdem zeigt sich, dass je mehr Veranstaltungen (digital oder in Präsenz) angeboten werden, desto positiver urteilen die Befragten. Präsenzveranstaltungen sind bei allen Arbeitsmodellen die bevorzugte Form.  

Wichtig, wichtiger, Personaleinsatzplanung  

Eine Software für die Personaleinsatzplanung ist ein wichtiger Bestandteil, um die Übersicht bei verschiedenen Arbeitsmodellen zu behalten. Es lassen sich verschiedenste Modelle hinterlegen und den jeweiligen Mitarbeitenden zuordnen. So kann automatisch geplant werden und gleichzeitig berücksichtigt werden, wann welcher Arbeitnehmende von wo arbeitet. Das ist vor allem bei Unternehmen wichtig, die weniger Arbeitsplätze als Mitarbeitende haben. In diesem Fall sollte genau geplant sein, wer wann anwesend ist.  

Screenshot_PHR_Planung_Homeoffice_2022

Fazit 

Die Arbeitswelt wird flexibler, so auch die Arbeitsmodelle. Um jedoch nicht die Übersicht zu verlieren, ist es wichtig, die Arbeitsmodelle in einer Personaleinsatzplanung zu hinterlegen. Darüber hinaus ist es für einen Betrieb unabdingbar zu überlegen, welche Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung eingesetzt werden können.  

 

Jasmin Sturm

Geschrieben von Jasmin Sturm

Der Sonnenschein unseres Teams: Immer fröhlich und tatkräftig füllt Jasmin als Social Media-Verantwortliche unsere sozialen Kanäle mit Leben. Als studierte Markt- & Konsumentenpsychologin ist sie in unserer Redaktionsplanung nicht mehr wegzudenken.

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