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Homeoffice sorgt für leere Büros

10.08.2023 10:00:00

Computers and headsets in empty office-2

Durch die Covid-19 Pandemie hat sich die Arbeitswelt stark verändert. Stark angestiegene Homeoffice-Zahlen sind nur ein Merkmal davon. Doch auch nach der Corona-Zeit bleibt das Homeoffice ein gern genutzter Benefit für die meisten Mitarbeitenden in Unternehmen.
Dies hat Auswirkungen auf die Büros der Firmen, wie eine Unternehmensumfrage des Münchner Ifo-Instituts kürzlich ergab.

 

Unbelegte Arbeitsplätze in Büros

Die Homeoffice Quote in Deutschland ist seit einem Jahr fast stabil, sie liegt bei 25 %. Eine erstaunlich hohe Zahl, wenn man berücksichtigt, dass sie vor Corona im Jahr 2019 noch bei nur 10 % lag. Dies führt laut Umfrage dazu, dass an einem durchschnittlichen Tag 12,3 % der Büroarbeitsplätze nicht belegt sind. 2019 – vor Beginn der Pandemie – lag diese Zahl lediglich bei 4,6 %. Demnach hat sich die Zahl der durchschnittlich unbelegten Arbeitsplätze in Büros in den letzten Jahren fast verdreifacht.

Grafik_Homeoffice leert Büros (1)


Starke branchenabhängige Unterschiede

Die durchschnittliche Anzahl weist jedoch begrenzte Aussagekraft aus, da branchenbezogen große Unterschiede bei der Homeoffice-Quote und demnach auch bei der Zahl leerer Arbeitsplätze bestehen. Eindeutig ist: Die Tendenz ist steigend in allen Bereichen. Im Handel und Bauhauptgewerbe ist die Zunahme leerer Arbeitsplätze vergleichsweise begrenzt, sie liegt bei + 2,6 % (3,2 % auf 5,8 %) beziehungsweise + 0,8 % (1,7 auf 2,5 %) zwischen 2019 und 2023.

Im Dienstleistungssektor dagegen blieben an einem durchschnittlichen Arbeitstag 2019 6,2 % der Plätze unbesetzt, 2023 sind es 16,8 %. Damit gibt es in diesem Berufsfeld jeden Tag 10,6 % mehr ungenutzte Schreibtische.

Betroffen von den Veränderungen sind vor allem die Branchen Informationstechnik, Werbung & Marktforschung, Unternehmensberatung und die Pharmaindustrie.

 

Umgang mit den Leerständen

Was können Unternehmen nun mit den entstandenen Freiflächen tun?

Eine Möglichkeit ist die Umwandlung in Freiräume (wie Kreativräume) oder in Coworking Spaces. So wird nicht nur die Flächennutzung optimiert, sondern es wird auch für mehr persönlichen Austausch an Präsenztagen gesorgt. Diese Maßnahme gewinnt zusätzlich an Bedeutung aufgrund des durch Homeoffice schwindenden Sozialkontakts unter Mitarbeitenden.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verringerung des Flächenbedarfs, indem ungenutzte Teile der Büros vermietet oder verkauft werden. So können Unternehmen sich von der finanziellen Mehrausgabe befreien.

Grafik_Homeoffice leert Büros (2)

 

In jedem Fall stellt das sogenannte Desksharing eine gute Option für Unternehmen dar, den Wandel von Anwesenheit im Büro und Homeoffice zu koordinieren. Desksharing bedeutet, dass nicht jeder Arbeitnehmende im Unternehmen seinen „eigenen“ Arbeitsplatz besitzt, sondern gemessen an Angestelltenzahl und Homeoffice-Quote eine reduzierte Zahl an Arbeitsplätzen bereitgestellt wird. Diese können von denjenigen, die planen im Büro zu erscheinen, „gemietet“ werden (beispielsweise online), wodurch die Menge an ungenutzten Plätzen reduziert wird.

Grafik_Homeoffice leert Büros (3)

 

Bei einer angenommenen Homeoffice Regelung von 40 % können bereits fünf Arbeitsplätze für acht Mitarbeiter ausreichend sein. Die Aufteilung könnte folgendermaßen aussehen: 

Grafik_Desksharing 

Wenn Sie sich für das Thema interessieren und mehr über die Möglichkeiten herausfinden möchten, die Desksharing im Unternehmen bietet, klicken Sie hier:

Desksharing_CTA

 

Folgen für den Immobilienmarkt

Es ist abzuwarten, ob der Bedarf an Miete oder Ankauf von Büroflächen aufgrund des höheren Homeoffice-Anteils ebenfalls sinken wird. Der Trend geht offensichtlich zu neuwertigen, hochwertig ausgestatteten Immobilien, diese lassen sich weiterhin gut veräußern.

Folglich wirken sich die leeren Büroarbeitsplätze möglicherweise in Zukunft auf die Immobilienpreise aus, besonders in Innenstädten größerer Städte. Dieses Phänomen ist zurzeit allerdings noch nicht beobachtbar.

 

Fazit

Homeoffice ist ein sehr attraktiver Benefit für Arbeitnehmende, stellt Unternehmen jedoch bei steigender Quote vor einige Herausforderungen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die überflüssigen Arbeitsplätze sinnvoller zu nutzen oder zu veräußern. In jedem Fall muss dann jedoch ein System eingeführt werden, das eine Koordination zwischen verbleibenden Schreibtischen und den Arbeitnehmenden in Anwesenheit ermöglicht. Eine gute Möglichkeit hierfür ist Desksharing per Online-System. Ebenso wichtig ist es, dass der Überblick behalten werden kann, wer wann wo arbeitet. Dieses lässt sich mit einer Software für Personalseinsatzplanung übersichtlich darstellen.

Pia Hoffmann

Geschrieben von Pia Hoffmann

Die Einfallsreiche in unserem Team: Mit viel Motivation und immer neuen Ideen gestaltet Pia unsere Social Media Kanäle und unseren Blog. Als studierte Wirtschaftspsychologin mit Marketingschwerpunkt ist sie fester Bestandteil unseres Content Creation-Teams.

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