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Risikofaktor Überstunden: Gesundheitsgefahr durch lange Arbeitszeiten

01.06.2021 08:00:00

Tired Businessman at her Desk, Showing Yawning Gesture While Talking to Someone on Mobile Phone.

Kennen auch Sie Arbeitstage, an denen Sie im Büro oder im Homeoffice sitzen und unbedingt noch eine Aufgabe erledigen möchten und damit Überstunden in Kauf nehmen? Hier muss aber Achtung geboten sein - Überstunden dürfen nicht zur Regel werden!
Die Mitarbeitenden selbst, aber auch der Arbeitgebende sollte dafür sorgen, dass Arbeitszeiten im Blick behalten werden, um lange Arbeitstage nicht zum Alltag werden zu lassen.

Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung (Stand: 17. Mai, 2021) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) lassen die Themen “Lange Arbeitszeiten” sowie “Überstunden” noch einmal sehr präsent werden.


Höheres Risiko tödlicher Krankheiten durch lange Arbeitszeiten

Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Beschäftigte, die 55 Stunden oder mehr pro Woche arbeiten, ein deutlich höheres Risiko haben, an einem Schlaganfall oder Herzinfarkt zu sterben.
Im Jahr 2016 starben weltweit ca. 745.000 Menschen an einer Herzerkrankung oder an einem Schlaganfall wegen Überarbeitung, da sie mindestens 55 Stunden pro Woche gearbeitet hatten. Vor allem Männer aus Südostasien und aus Westpazifik sind betroffen.
Das Phänomen der Überarbeitung wurde somit als “der führende Risikofaktor für Berufskrankheiten” (WHO, 2021) deklariert.

Überarbeitung als Risikofaktor

Sind in Deutschland Mehrarbeit und Überstunden die Ausnahme?

Zuerst einmal sollte der Unterschied zwischen den Begriffen Mehrarbeit und Überstunden erklärt werden. Von Mehrarbeit spricht man, wenn die gesetzliche Höchstarbeitszeit (i. d. R. 48 Stunden pro Woche überschritten) wird. Unter Überstunden hingegen versteht man die Überschreitung der für den Arbeitnehmenden geltenden regelmäßigen Arbeitszeit, die aufgrund des Tarifvertrags, des Arbeitsvertrags oder der Betriebsvereinbarung gelten.
2019 lag die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei Vollzeiterwerbstätigen bei 41,0 Stunden. Trotzdem gab fast jede zehnte in Vollzeit arbeitende Person an, dass sie gewöhnlich mehr als 48 Stunden pro Woche arbeitet. Damit liegen wir noch nicht an der oben genannten Grenze der 55 Stunden, jedoch können auch diese langen Arbeitszeiten zu gesundheitlichen Risiken führen.
Aber vor allem bei Selbstständigen sind überlange Arbeitstage die Regel. Fast die Hälfte (46,3%) arbeiten gewöhnlich mehr als 48 Stunden in der Woche (Statistisches Bundesamt, 2021).

Erwerbstätige_Wochenstunden über 48h

Laut dieser Statistik würde man vermuten, dass Mehrarbeit außer bei den Selbstständigen noch zur Ausnahme gehört. Trotzdem findet diese statt, so auch das Leisten von Überstunden.

Statistik Überstunden-1


2020 wurden 1,67 Milliarden Überstunden geleistet. Im Jahr zuvor waren es mit 1,87 Milliarden durchaus noch mehr, jedoch sollten immer wieder die Auswirkungen der Mehrarbeit und Überstunden ins Gedächtnis gerufen werden (IAB, 2021).

 

 

Warum Überstunden und Mehrarbeit so gefährlich sind!

Für die Gesundheit können Überstunden und Mehrarbeit erhebliche Folgen annehmen. Eine Langzeitstudie aus Deutschland zeigt, dass sich schon eine Stunde länger arbeiten pro Woche sich negativ auf die Gesundheit auswirkt.
Einerseits wirkt es sich auf die Psyche aus, indem es zu
  • Müdigkeit,
  • Erschöpfung sowie
  • depressiven Verstimmungen

kommen kann.
Andererseits kann es auch zu körperlichen Beschwerden kommen, vor allem zu Kopf- und Rückenschmerzen. Aber auch die Gefahr von Herz-Kreislauf-Beschwerden erhöht sich durch ein hohes Arbeitspensum.
Des Weiteren sind überlastete Arbeitnehmende sowie Arbeitgebende in vielen Fällen unkonzentrierter, was dazu führt, dass auch das Risiko von Arbeitsunfällen ansteigt.
Mehr Fehlzeiten, sinkende Konzentration und erschöpfte Beschäftigte sind für kein Unternehmen ein Mehrwert, somit sollten die Überstunden und zu lange Arbeitstage auf ein Minimum reduziert werden.

Schutz der Mitarbeitenden durch eine geeignete Einsatzplanung Software

Mit einer Software zur Personaleinsatzplanung können Personalplanende ihre Mitarbeitenden gesundheitlich schützen, indem hinterlegte Regeln bezüglich des Einsatzes berücksichtigt werden. Dabei gibt es zum Beispiel die Regel der “Ruhezeit”. Dabei wird bei der Planungsänderung geprüft, ob die Zeit zwischen Arbeitsende der Spätschicht und Arbeitsbeginn der Frühschicht mindestens der vorgeschriebenen Ruhezeit, die in den Optionen hinterlegt ist, entspricht.

Ruhezeit1

Wenn die festgelegte Ruhezeit nicht eingehalten wird, erscheint folgende Warnmeldung:

ruhezeit

Ebenfalls kann der Einsatz der maximalen Stunden pro Monat definiert werden. Dabei wird bei der Einsatzplanung geprüft, ob die Planzeit des Mitarbeiters die hinterlegten maximalen Stunden pro Monat nicht überschreiten.
Dasselbe funktioniert auch für den Einsatz der Wochenstunden, dabei wird geprüft, ob die Planzeit des Mitarbeiters die hinterlegten max. Wochenstunden nicht überschritten wird.
Somit kann der Einsatzplan automatisch erstellt werden und dabei optimal und regelkonform die Mitarbeitenden einplanen. Damit kann ein Beitrag zum Schutz der Mitarbeitenden bezüglich ihrer Gesundheit geleistet werden.

Fazit: Schützen Sie die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden durch eine Personaleinsatzplanung Software

Eine automatische Personaleinsatzplanung hat viele Vorteile und integriert viele Features, die dem Personalplanenden eine große Erleichterung bieten. Aber auch die Mitarbeitenden profitieren davon, da ihre Gesundheit geschützt wird. Überstunden und die Unterschreitung der Ruhezeit werden deutlich reduziert.
Als Erinnerung: Gesunde Mitarbeitende sind für ein Unternehmen das größte Hab und Gut.

Jasmin Sturm

Geschrieben von Jasmin Sturm

Der Sonnenschein unseres Teams: Immer fröhlich und tatkräftig füllt Jasmin als Social Media-Verantwortliche unsere sozialen Kanäle mit Leben. Als studierte Markt- & Konsumentenpsychologin ist sie in unserer Redaktionsplanung nicht mehr wegzudenken.

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