Es knirscht, nichts läuft rund und es hält alles auf – das Sandkorn im Getriebe. Ein Konflikt in einem Projekt verhält sich wie dieses Sandkorn. Wenn in einem Team ein Konflikt aufkeimt und nicht rechtzeitig gegengesteuert wird, so kann das gesamte Projekt scheitern. Daher gehören Problemanalyse und Problemlösung zu den wichtigsten Kompetenzen eines Projektleiters.
Konflikte in Projekten sind nichts Ungewöhnliches – vielleicht sogar das „Salz in der Suppe“. In der Regel sind Konflikte aber eine echte Gefahr für den Projekterfolg und werden oftmals unterschätzt. Häufig werden Konflikte nicht wirklich gelöst, sondern es werden Maßnahmen wie „unter den Teppich kehren“, oder „faule Kompromisse schaffen“ angewendet. Der wirkliche Konflikt ist somit nicht gelöst und schwelt weiter. Ein Ausbruch zu einem späteren Zeitpunkt ist somit sehr wahrscheinlich.
Folgende Konsequenzen sind dann meist schwerwiegend:
- Finanzielle Konsequenzen, wie z.B. Verluste oder Insolvenzen
- Sinkende Produktivität und Arbeitsqualität
- Verlust von Kunden bzw. Nachfolgeaufträgen
- Imageschäden
Im Fokus des Konfliktmanagements steht die Sicherung eines reibungslosen Projektverlaufs, um die Projektergebnisse im vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmen mit der vereinbarten Qualität und Funktionalität, unter Berücksichtigung der Zufriedenheit der im Projekt beteiligten und Betroffenen erbringen zu können.
Nicht das Vorhandensein von Konflikten in Projekten an sich ist kritisch, sondern der Umgang mit ihnen. Wer Konflikte einfach ignoriert oder aus dem Weg geht, sie unter den Teppich kehrt, die Auswirkungen auf das Projektziel nicht beachtet oder aus den Augen verliert, riskiert fatale Konsequenzen für das Projekt und seinen erfolgreichen Abschluss.
Es gilt deshalb immer zu prüfen, welche Bedeutung der Konflikt für das Projekt, die Projektziele und die Projektarbeit hat. Und ein Projektmanager hat zu prüfen, inwieweit er selbst in diesen Konflikt involviert ist.
Nicht jeder Konflikt muss zu jedem Zeitpunkt gelöst werden. Es kann beispielsweise sein, dass ein am Ende des Projektes aufkeimender Konflikt nicht mehr angegangen werden muss, weil klar ist, dass die Beteiligten auseinandergehen und in dieser Konstellation nicht mehr zusammenarbeiten werden. Manche Konflikte legen sich auch von allein, weil der Kontext sich ändert, Mitarbeiter abgezogen werden oder Missverständnisse sich aufklären.
Es bedarf also eines sehr bewussten und achtsamen Umgangs mit Konflikten, bei ihrer Bewertung und bei der Auswahl der Konfliktbearbeitungsart. Deshalb stellt der Umgang mit Konflikten hohe Anforderungen an alle Beteiligten. Es erfordert Mut und Offenheit, das anzusprechen was stört, hinderlich ist und die Zusammenarbeit erschwert.