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Mindestlohn ab 1. Januar 2026: Was Personaler wissen müssen

Geschrieben von Corinna Meyer | 06.11.2025 08:30:00

Ab dem 1. Januar 2026 steigt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland so stark wie noch nie. Millionen Beschäftigte dürfen sich über ein deutlich höheres Einkommen freuen – gleichzeitig stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Lohnstrukturen und Einsatzplanungen anzupassen. Wir zeigen, wie hoch der neue Mindestlohn ist und was Arbeitgebende jetzt beachten sollten.


Wie hoch ist der gesetzliche Mindestlohn ab 1. Januar 2026

Ab dem 1. Januar 2026 beträgt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland 13,90 Euro pro Stunde.

Warum wird der Mindestlohn erhöht?

Diese Anpassung folgt dem Beschluss der Mindestlohnkommission vom 27. Juni 2025 und soll steigende Lebenshaltungskosten ausgleichen, Lohngerechtigkeit fördern und Niedriglöhne zurückdrängen. 

Auswirkungen auf Unternehmen

Die Erhöhung des Mindestlohns hat direkte Auswirkungen auf die Lohnkosten von Unternehmen. Besonders betroffen sind Branchen mit einem hohen Anteil an geringfügig Beschäftigten oder niedrig entlohnten Arbeitskräften, wie die Gastronomie, das Reinigungsgewerbe oder der Einzelhandel. Doch auch Unternehmen in anderen Bereichen sollten die Änderungen prüfen, da sie oft Auswirkungen auf Gehaltsstrukturen und Zulagen haben.

Relevante Themen für Personaler

1. Anpassung der Entgeltstrukturen

Die Erhöhung des Mindestlohns kann eine Überprüfung der internen Gehaltsbänder notwendig machen. Prüfen Sie, ob auch höhere Lohngruppen angepasst werden sollten, um faire Abstände zu gewährleisten und Lohngerechtigkeit im Unternehmen zu sichern..

2. Arbeitszeitkontrolle

Bei geringfügig Beschäftigten ist es wichtig, die Arbeitszeiten genau zu erfassen. Eine Erhöhung des Stundenlohns bedeutet, dass dieselbe monatliche Arbeitszeit ggf. die Minijob-Grenze übersteigt. Da im Jahr 2026 auch die Minijob-Grenze auf 603 Euro brutto im Monat angehoben wird, fällt der Einfluss auf die maximalen Arbeitsstunden sehr gering aus. Prüfen Sie, ob Arbeitszeitmodelle oder Vertragskonditionen angepasst werden müssen.

3. Zusatzleistungen und Benefits

Zusatzleistungen wie Essenszuschüsse, Fahrtkostenerstattungen oder andere geldwerte Vorteile sollten im Hinblick auf ihre Attraktivität überprüft werden. Solche Benefits können helfen, Mitarbeitende zu motivieren und binden, ohne die direkten Lohnkosten erheblich zu steigern.

4. Kommunikation mit der Belegschaft

Transparente Kommunikation über die Auswirkungen der Mindestlohnerhöhung ist entscheidend. Nutzen Sie Mitarbeiterversammlungen, Intranets oder Gehaltsabrechnungen, um die Hintergründe und Konsequenzen für die Belegschaft zu erklären.

5. Budgetplanung

Planen Sie die zusätzlichen Kosten in Ihrem Jahresbudget für 2026 ein. Kalkulieren Sie nicht nur die direkten Lohnkosten, sondern auch die möglichen indirekten Auswirkungen wie höhere Sozialabgaben und eine Anpassung von Gehaltserhöhungen in der gesamten Belegschaft.



Erhöhung der Mindestausbildungsvergütung

Ab 2026 gibt es ebenfalls Anpassungen für Auszubildende. Die Mindestausbildungsvergütung steigt im ersten Lehrjahr um knapp 6,2 Prozent auf 724 € pro Monat. Die Werte steigen auch im zweiten Ausbildungsjahr auf 854 €, im dritten Ausbildungsjahr auf 977 € und im vierten Ausbildungsjahr auf 1014 €. Die gesetzliche Grundlage für eine Mindestausbildungsvergütung für Auszubildende in dualen Ausbildungsberufen findet sich im Berufsbildungsgesetz (BBiG).

Chancen durch den neuen Mindestlohn

Obwohl die Erhöhung des Mindestlohns zunächst Mehrkosten verursacht, bietet sie auch Chancen. Unternehmen, die faire Arbeitsbedingungen bieten, können sich im Wettbewerb um Fachkräfte als attraktive Arbeitgeber positionieren. Zudem kann ein höherer Mindestlohn die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung steigern, was langfristig auch die Produktivität erhöhen kann. Sie suchen nach weiteren Möglichkeiten, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern? Lesen Sie auch unseren Blogartikel "Employee Self Service im Personalwesen".

Fazit

Die deutliche Mindestlohnerhöhung ab 2026 stärkt die Kaufkraft vieler Beschäftigter und fordert Unternehmen zu effizienter Personalplanung heraus. Wer frühzeitig reagiert und Prozesse digital abbildet, kann Lohnkosten transparent steuern und gesetzliche Vorgaben sicher einhalten – zum Beispiel mit einer Lösung wie WFM One.